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2021

Wohin mit den ganzen Hovi-Haaren?

Seit bei uns vor über acht Jahren unsere schwarzmarkene Hündin Adele vom Steinfall einzog, begann ich nach dem Bürsten ihre ausgekämmten Haare zu sammeln. Ich fand sie einfach zu schade, um sie in den Müll zu werfen. Also stopfte ich ihre Haare immer in eine Tüte. Ich hatte mal gehört, dass man daraus Wolle spinnen konnte. 


Die Jahre vergingen und inzwischen hat sich unser Rudel sogar vergrößert. Aus Adeles B-Wurf haben wir Bluna vom Schwäbischen Himmelreich behalten. („Oh mei, ist die süß, schau mal wie  hübsch sie schaut“ ... da war es um uns passiert) 


Nun hatten wir bereits zwei Fellproduzentinnen im Haus und meine Sammeltüte war bereits kurz vor dem Platzen. Also musste sie endlich weg. Nachdem ich jetzt 8 Jahre nichts damit angefangen habe, bat ich Google um Hilfe. Wohin mit dem ausgemusterten Pelzmantel? 


Und so stieß ich auf Artikel über die Gründerinnen Franziska Uhl & Ann Cathrin Schönrock und Ihrer Mission diesen Rohstoff zu retten und weiter zu verarbeiten. 


Auf ihrer Homepage (www.modusintarsia.com) wurde ich fündig. Wobei man sagen muss, dass die beiden nicht die einzigen sind, die sich dem Thema Hundewolle angenommen haben. 


Ihr Konzept hat mir einfach am besten gefallen. Man kann dort nicht nur die Wolle seines Lieblings einschicken, um daraus ein Garn spinnen zu lassen, sondern die ausgekämmten Haare auch einfach abgeben, bzw. „retten“, um dass daraus schöne Mode gestrickt werden kann. 


Das war genau das Richtige für mich. Denn selbst, wenn aus meiner Hundehaartüte auf diesem Weg nun endlich ein Wollknäuel werden könnte, ist der Weg für mich, daraus dann z.B. Socken zu stricken, immer noch zu weit. 


Aber die Hundehaare einfach kostenlos einsenden, das bekomme ich hin. 


Man bekommt dann sogar einen - mehr oder weniger - großen Obolus für die Haare überwiesen. Das wollte ich ausprobieren. 


Was konnte denn schon groß passieren? Außer, dass meine Tüte nun endlich weg ist konnte ja nix passieren. Also habe ich Adeles Wolle gewogen und verschickt. 


Zwei Kilogramm haben sich über die Jahre angesammelt.


Nach ein paar Wochen wurden mir dafür dann tatsächlich 40 € überwiesen. Ich habe mich sehr gefreut! Natürlich hätte ich den Betrag auch spenden können, aber ich wollte ja wissen, ob es wirklich funktioniert. 


Klar, reich wird man damit sicher nicht, aber mir gefällt diese Idee. Ich rette die feine Unterwolle meiner Hundedamen vor dem Müll und andere stellen daraus wunderbare Strickmode her. 


Der nächste Winter kommt bestimmt. Also: Auf die Plätze, sammeln, los!


Chiengora - Hundewolle - setzt sich aus dem französischen Begriff Chien für Hund sowie Gora für Angora, einer sehr weichen Wolle, zusammen. Die Wolle Chiengora ist also sehr flauschig, stammt aber von Hunden.


August 2021

Schlosshunde von Herrenchiemsee